Viele Allergene sind Glycoproteine. Diese enthalten komplexe Oligosaccharidketten, die an Proteinanteile der Allergene gebunden sind. Da solche Oligosaccharidketten eine signifikante strukturelle Homologie über die Grenzen von Proteinfamilien hinaus zeigen können, sind diese Strukturen für eine breite Kreuzreaktivität verantwortlich. Daraus leitet sich die Bezeichnung »Cross-reactive Carbohydrat Determinants« oder »CCD« ab.
Abb. 1 MUXF3 Kohlenhydratkette
Auch wenn bis heute nicht abschließend geklärt ist, ob IgE-Antikörper gegen CCDs eine eigene klinische Relevanz haben, erschweren sie häufig in der Praxis die Interpretation vor allem von niedrigtitrigen spezifischen IgE-Nachweisen.
Ein CCD-Test ist ratsam, wenn die Laborergebnisse nicht mit dem klinischen Bild korrelieren, vor allem dann, wenn auffällig viele schwach positive Ergebnisse gefunden wurden.
Abb. 2 Musterbefund eines CCD-IgE-Antikörpertest bei fraglicher Kreuzreaktivität auf Bienen- und Wespengift.
Der Ausschluss von anti-CCD IgE-Antikörpern als Ursache von analytischen Kreuzreaktivitäten ist bei folgenden Situationen zu empfehlen:
Wo man sich bisher durch Bestimmung von Bromelin- oder Rapsspezifischen IgE helfen musste (beide enthalten bekanntermaßen viel CCDs), ist neuerdings die spezifische Messung mittels ImmunoCAP® CCD Test möglich. Dieses ist ein reines CCD-Reagenz, welches nur die aus Bromelin isolierte MUXF3 Kohlenhydratepitope beinhaltet und dadurch die IgE-Antikörperbindung an andere Bromelin-Epitope nicht erfasst.