Die Präanalytik umfasst die Patientenvorbereitung, die Gewinnung, die Zwischenlagerung, den Transport und die Vorbereitung eines medizinischen Untersuchungsmaterials, also die Prozesse vor der Durchführung der eigentlichen Analyse. Zeitlich bezeichnet man diesen Abschnitt als "präanalytische Phase".
Während dieser wirken Einflussgrößen und Störfaktoren mit zum Teil schwerwiegenden Konsequenzen auf das Analysenergebnis. Deshalb bitten wir Sie um Beachtung der angegebenen präanalytischen Hinweise! In Zweifelsfällen stehen wir Ihnen für eine telefonische Rücksprache gerne zur Verfügung.
Einflussgrößen (unveränderliche und veränderliche) sind unabhängig vom Analyseverfahren. Sie verursachen die Änderung der Konzentration, der Aktivität oder der Beschaffenheit des Analyten bereits im Körper des Patienten.
Unveränderliche Einflussgrößen sind:
Veränderliche Einflussgrößen sind:
Während und nach der Materialentnahme (Lagerung, Transport, Probenvorbereitung) und auch während der eigentlichen Analyse kann das Analyseergebnis durch körpereigene und körperfremde Störfaktoren verändert werden.
Körpereigene Störfaktoren sind:
Beim Auftreten körpereigener Störfaktoren wird der aktuelle Befund unter Vorbehalt erstellt bzw. es kann u. U. keine Messung erfolgen. Welche Analyte beispielhaft durch welche Störfaktoren beeinflusst werden, kann der nachfolgenden Tabelle entnommen werden:
Körperfremde Störfaktoren sind:
* Da unterschiedliche Analysensysteme in Verwendung sind, haben die Störfaktoren unterschiedliche Einflüsse auf die Messungen
Des Weiteren kann das Analysenergebnis durch folgende Einflussfaktoren verändert werden.
Diese sind zum Beispiel:
Mit dem Materialbegleitschein sollen der Untersuchungsauftrag und für die Befunderstellung essentielle Informationen an den Laborarzt übermittelt werden, die dann in den labormedizinischen Befund münden.
Labormedizinische Befunde sind ärztliche Leistungen, die neben dem Einzelergebnis auch die zusammenschauende Interpretation aller Analysenergebnisse beinhalten. Für eine Interpretation sind klinische Angaben (Fragestellung, Verdachtsdiagnose, sonstige Untersuchungsanlässe, wie z. B. Impftiterkontrolle) und Zusatzinformationen unerlässlich.
Nachfolgend haben wir Ihnen notwendige Angaben auf Materialbegleitscheinen für eine zeit- und qualitätsgerechte Befunderstellung zusammengefasst!
Angaben zur Identitätssicherung:
Angaben zum Untersuchungsmaterial:
Angaben zum Auftrag:
Zusatzinformationen für bestimmte Untersuchungsaufträge und -materialien:
Nachforderungen von Untersuchungen aus bereits eingegangenen Proben
Optimal ist grundsätzlich nur frisches Untersuchungsmaterial!
Im Verlauf der Probenalterung (diese beginnt bereits während der Probennahme) kommt es je nach Fortschritt zu Veränderungen des Analyten mit signifikanten Abweichungen vom eigentlichen, wahren Wert. Falsch niedrige, falsch hohe oder falsch normale Ergebnisse können die Folge sein!
Wir möchten Ihnen zuverlässige Befunde bereitstellen und empfehlen daher, grundsätzlich auf nachträgliche Anforderungen zu verzichten.
Sollten im konkreten Einzelfall Nachforderungen aus klinisch dringlicher Sicht erforderlich sein, so nehmen Sie bitte Kontakt zu unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Service auf. Sie geben Ihnen gern Auskunft über die Eignung des vorhandenen Materials für die nachzufordernde Analyse.
In der präanalytischen Phase üben verschiedene Personen durch ihr Handeln Einfluss auf den Analyten aus. Der Analyt ist der im Untersuchungsmaterial zu bestimmende Parameter. Die handelnden Personen und ihre Verantwortung im diagnostischen Prozess werden nachfolgend dargestellt.
Der Patient:
Die Arztpraxis, die Klinik:
Das Labor: