Bei den T-Lymphozyten gibt es zwei Untergruppen, die CD8-positiven hauptsächlich zytotoxischen T-Zellen und die CD4-positiven T-Helferzellen. Die CD8-positiven zytotoxischen T-Lymphozyten sind essentiell für die Immunabwehr gegen Viren, intrazellulär persistierende Bakterien, einige Pilze und Protozoen sowie Tumorzellen. Diese Zellen sind allerdings auch verantwortlich für pathologische Immunantworten wie zum Beispiel bei Autoimmunkrankheiten oder chronischen Entzündungen. Ob eine körpereigene oder körperfremde Zielzelle von einer zytotoxischen Zelle angegriffen oder toleriert wird, entscheidet sich in einem komplexen Kontrollsystem, in dem die regulatorischen T-Zellen (Treg) die wichtigste Funktion wahrnehmen.
Regulatorische T-Zellen (Treg) gehören zu den CD4-positiven T-Helferzellen. Ihr Anteil an den CD4-Zellen liegt bei ca. 10 %. Sie nehmen aufgrund ihrer spezifischen Funktion eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung der Immuntoleranz ein. Sie limitieren die Autoimmunität und Immunpathologie, indem sie suppressorisch auf T-Zell-Effektorantworten wirken und somit für eine Gegenregulation nach erfolgter Immunaktivierung sorgen. Somit werden täglich tausendfach im Organismus unerwünschte oder überschießende Immunreaktionen auf körpereigene Strukturen unterdrückt. Diese, im Falle der Autoimmunreaktionen sehr wichtige »Bremse« für die Immunreaktion, muss aber nicht in jedem Fall günstig sein.
Ein supprimierender Effekt wurde auch für die Immunreaktionen gegen Tumorantigene beschrieben. Regulatorische T-Zellen konnten in großer Zahl in Tumorgewebe nachgewiesen werden, wo sie Effektorfunktionen von zytotoxischen T-Zellen, NK-Zellen und anderen Immunzellen gegen Tumorantigene hemmen (siehe Tabelle). Bei T-Lymphozyten unterdrücken sie sowohl die Proliferation als auch die zytotoxische Aktivität. Somit unterstützen sie das Tumorwachstum. Es konnte eine direkte Korrelation zwischen der Anzahl der Treg-Zellen und dem Status des Tumors nachgewiesen werden. Späte Tumorstadien zeigten dabei eine höhere Infiltration des Gewebes mit Tregs gegenüber frühen Stadien. Zudem konnte ein inverser Zusammenhang zwischen der Anzahl der Tregs im Tumorgewebe und der Überlebensrate aufgezeigt werden.
Die Treg-Zellen stellen einen Verlaufsmarker bei tumorassoziierten immunmodulierenden Therapiemaßnahmen dar, vor allem insofern, dass es dabei prognostisch günstig ist, wenn diese supprimierenden Zellen im Verlauf nicht ansteigen.
Die Aussagekraft im Rahmen der Diagnostik von Autoimmunerkrankungen ist dagegen in der Literatur z. T. widersprüchlich. Im erfolgreichen Behandlungsverlauf von Autoimmunerkrankungen steigen die Treg-Zellen häufig an.
Regulatorische T-Zellen werden zytofluorometrisch anhand der Markerkonstellation CD3+ CD4+ CD25++CD127low aus einer EDTA-Blutprobe identifiziert (Treg-Zellen exprimieren CD127 nur schwach). Üblicherweise erfolgt die Bestimmung im Rahmen des zellulären Immunstatus (Profile: Immunkompetenz, Immunkompetenz »Tumor« und Chronische Entzündung), kann aber, vor allem für Verlaufsuntersuchungen, auch einzeln angefordert werden.
2 ml EDTA-Blut
Ein Probeneingang im Labor innerhalb von 24 Stunden (24h) muss gewährleistet sein. Das Blut sollte bei Raumtemperatur gelagert und transportiert werden. Innerhalb der Berliner Stadtgrenzen bieten wir Ihnen unseren Fahrdienst an (+49 (0)30 7701-250), für überregionale Abholungen kontaktieren Sie bitte den kostenfreien Kurierservice unter +49 (0)30 77001-450.
Die Anforderung lautet: Quantitative Immunprofile:
Immunkompetenz, Immunkompetenz »Tumor« und Chronische Entzündung oder (im Falle einer Verlaufskontrolle) Treg-Zellen im Blut.
Eine Abrechnung ist bei gegebener Indikation im kassen- und privatärztlichen Bereich gegeben.
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