Der Transforming Growth Factor beta (TGF-β, deutsch: Transformierender Wachstumsfaktor) ist ein Zytokin im neuro-endokrino-immunologischen Netzwerk. Als Wachstums- und Differenzierungsfaktor, Regulator von endokrinen Funktionen und vornehmlich antientzündlich wirkendes Zytokin vermittelt es zahlreiche physiologische Effekte. TGF-β trägt als Effektorzytokin von regulatorischen T-Lymphozyten zur Verhinderung von chronischen Immunaktivierungen bei. TGF-β wird aber auch von Tumorzellen sezerniert. Das bedingt, dass dieses Zytokin wie kaum ein anderes mit positiven wie negativen Wirkungen für den Organismus behaftet ist.
TGF-β wird in erster Linie von Monozyten/Makrophagen (Antigen-präsentierenden Zellen) und regulatorischen T-Zellen produziert, in geringerem Ausmaß auch von Fibroblasten und Epithelzellen. Bei fortgeschrittenen Tumorerkrankungen produzieren auch Tumorzellen TGF-β.
1. TGF-β hemmt die primäre Tumorentstehung
Diese Effekte sind durch den oben genannten Punkt 5 erklärbar. TGF-β hemmt durch seine antiproliferativen Effekte die primäre Tumorentstehung. Das Zytokin hemmt die ungebremste Zellteilung, die am Beginn einer Tumorerkrankung steht. Gleichzeitig induziert TGF-β die Apoptose (programmierter Zelltod) von entarteten und gealterten Zellen..
2. In späteren Tumorstadien fördert TGF-β die Tumorprogression
In fortgeschrittenen Tumorstadien werden entartete Zellen resistent gegen die Apoptose-induzierenden Effekte von TGF-β. Außerdem wird TGF-β auch von den Tumorzellen selbst sezerniert, was aus Sicht der Tumorzellen einen schützenden »tumor escape« Mechanismus darstellt. Insbesondere die Generierung und Aktivierung von TH1-hemmenden Treg-Zellen durch TGF-β, die Förderung der Neoangiogenese (Bildung von Blutgefäßen) und die immunsuppressiven Effekte auf Makrophagen können im Tumor und im umgebenden Gewebe zu einer Tumorprogression führen. TGF-β hemmt neben den zytotoxischen T-Lymphozyten und TH1-Zellen auch die Natürlichen Killerzellen und Neutrophile Granulozyten. Bei letzteren vermindert es deren Fähigkeit zur Produktion reaktiver Sauerstoffspezies (erkennbar im Respiratory-Burst-Test).
Eine Erhöhung von TGF-β im Serum muss in Abhängigkeit von der Grunderkrankung differenziert betrachtet werden. Bei bestehenden Tumorerkrankungen sind niedrige Werte das therapeutische Ziel, während beim Gesunden und bei Patienten mit chronisch entzündlichen Multisystemerkrankungen eher normale oder leicht erhöhte Werte angestrebt werden.
Abb. 2 Musterbefund
2 ml Serum
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