Marktote Zähne und davon herrührende organische Intermediärprodukte wie Mercaptane und Thioether können unabhängig von ihren toxischen Effekten auch einen Fokus für immunologische Entzündungsreaktionen darstellen.
Selbst mit noch so perfekten Methoden der Wurzelkanalaufbereitung gelingt es nicht, organisches Gewebe und Mikroorganismen vollständig aus dem Wurzelkanal zu entfernen. Somit entstehen durch Einwirkung von residierenden anaeroben Bakterien wie Porphyromonas gingivalis, Prevotella intermedia, Fusobacterium nucleatum oder Treponema denticola zwangsläufig Schwefelwasserstoffverbindungen wie Methylmercaptane und Thioetherverbindungen wie Dimethylsulfi de und Diethylsulfi de. Die Toxizität dieser Produkte ist seit mehr als 30 Jahren bekannt. Allerdings können toxische Effekte in der Regel allein nicht die beschriebenen lokalen und systemischen Entzündungsreaktionen und die individuell unterschiedliche Beschwerdesymptomatik der Patienten erklären.
Untersuchungen haben gezeigt, dass Eiweißzerfallsprodukte neben den toxischen Effekten auch Entzündungsreaktionen verursachen können. Bei diesen besteht keine direkte Korrelation zur Dosis (d. h. zur Toxinmenge). Die individuell geprägte Empfindlichkeit ist hier entscheidend.
Die Effektorzelltypisierung auf Mercaptane und Thioether zeigt an Hand des ermittelten Zytokinmusters (TH1-IFN-γ/ Treg-IL-10) an, ob zum aktuellen Zeitpunkt eine Immunreaktion gegen diese Substanzen stattfindet. Ein positiver Befund spricht einerseits für eine Sensibilisierung, macht aber andererseits auch eine akute oder persistierende Belastung mit Mercaptan- und Thioetherverbindungen wahrscheinlich.
In einer aktuell publizierten Studie (Jacobi-Gresser 2014) konnte nicht nur die Spezifität des Testes belegt werden, es wurde auch demonstriert, dass durch Maßnahmen wie Revision der Wurzelfüllung oder Zahnextraktion die Laborwerte signifikant beeinflusst werden. Nach erfolgreicher Behandlung gehen die Messwerte bei mehr als 90 % der Patienten in den Normbereich zurück.
Abb. 1 Musterbefund
10 ml Heparinblut
Ein Probeneingang im Labor innerhalb von 24 Stunden (24h) muss gewährleistet sein. Das Blut sollte bei Raumtemperatur gelagert und transportiert werden. Innerhalb der Berliner Stadtgrenzen bieten wir Ihnen unseren Fahrdienst an (+49 (0)30 7701-250), für überregionale Abholungen kontaktieren Sie bitte den kostenfreien Kurierservice unter +49 (0)30 77001-450.
Die Untersuchung gehört nicht zum Leistungsspektrum der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV). Die aktuellen Untersuchungskosten für Selbstzahler und privatversicherte Patienten entnehmen Sie bitte dem PDF-Dokument. Privatkassen übernehmen bei gegebener Indikation die Kosten ohne Probleme.
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