Zu einer zuverlässigen mikrobiologischen Diagnostik gehört die fachgerechte Durchführung von Probenentnahme, Lagerung und Transport. Dadurch wird die Kultivierbarkeit krankheitsauslösender Erreger gesichert und zugleich ein verdrängendes Wachstum von Begleitflora verhindert.
Man sollte Punktaten und Gewebeproben vor Abstrichen immer den Vorrang geben. Aus der flüssigen Probe können mit größerer Sensitivität Anaerobier angezüchtet werden. Außerdem ist die Anfertigung eines Präparates und der Nachweis von Hemmstoffen möglich. Je mehr Informationen zur Probe angegeben werden, desto differenzierter können wir entscheiden, ob überhaupt adäquates Material verschickt wurde, ob bei bestimmten Erregern ein Antibiogramm notwendig ist oder auch ob zusätzliche Empfindlichkeitstestungen durchgeführt werden müssen.
Aus diesen Gründen sind die folgenden Punkte zu beachten:
möglichst vor Beginn einer antibiotischen Therapie
Proben gezielt vom Ort der Infektion entnehmen
sterile Gefäße verwenden, möglichst mit Transportmedien
Vermeidung von Kontaminationen mit der körpereigenen Flora
Probenvolumen in ausreichender Menge gewinnen
Alle Materialien sind grundsätzlich als infektiös zu betrachten; sie müssen in steril, dicht verschließbare und auslaufsichere Gefäße gegeben werden; der Verdacht auf Erreger mit dem hohen Infektionspotiential (Brucellen, außereuropäische Pilze) muss wegen der Gefahr der möglichen Laborinfektion dem Labor mitgeteilt werden.
eine Übersicht über alle aktuell verfügbaren Entnahmesysteme können Sie bei uns anfordern oder Sie nutzen unsere Internetseiten
Für den Postversand müssen bezüglich der Verpackung die entsprechenden Richtlinien berücksichtigt werden.
Bezeichnung des Untersuchungsmaterials
anatomischer Herkunftsort
Entnahmezeitpunkt
Verdachtsdiagnose, Krankheitsbild, -dauer
Angaben zur antimikrobiellen Therapie
Grunderkrankungen (z. B. Mukoviszidose, Diabetes mellitus)
Umgebungs-, Reiseanamnese
allgemeiner Untersuchungsauftrag »Erreger und Resistenz« (»E+R«) oder »pathogene Bakterien«
der Untersuchungsgang wird an dem für den Entnahmeort typischen Erregerspektrum ausgerichtet und beinhaltet:
ausdrücklich anzufordernde spezielle Untersuchungen:
Eine Nachforderung zusätzlicher Untersuchungen ist in der Regel nur innerhalb von 24 Std. nach Probenentnahme möglich, da ansonsten die Stabilität und/oder Konstanz der mikrobiologischen Zusammensetzung der Probe nicht mehr gewährleistet ist/sind.