akute (oder chronische) Diarrhoe
Verdacht auf Antibiotika-assoziierte Enteritis
sog. Stuhlröhrchen mit Löffel zur Probenentnahme
Auffanghilfen oder saubere Bettpfanne benutzen
Stuhlprobe | Rektalabstriche | |
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Untersuchungen: | blutige, schleimige oder eitrige Anteile bevorzugen | nur einsenden, wenn Stuhl nicht gewonnen werden kann |
- bakteriologisch | mind. 3 ml (walnussgroße Menge) | nur kulturelle Diagnostik möglich. Ag- Toxinnachweise nicht möglich |
- virologisch | mind. 3 ml (walnussgroße Menge) | X (Untersuchung nicht möglich) |
- parasitologisch | Stuhlgefäß mindestens zu einem Drittel gefüllt, | X (Untersuchung nicht möglich) |
jeder Erreger kann einzeln angefordert werden oder es können Erreger-Gruppenbezeichnungen verwendet werden (siehe Tabelle)
Entweder oder | Erreger-Gruppenbezeichnung: | Erregernachweis: | ||||||
Erreger einzeln anfordern | TPER * 2) | Viren*
| Parasiten*
| bei blutigem Stuhl* 1) | persist./rezid. Diarrhoe* 2) nach Auslands-aufenthalt* |
| nach Antibiotika-Therapie | |
Bakterien |
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Salmonellen* | ⊗ | ⊗ |
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Shigellen* | ⊗ | ⊗ | ⊗ | ⊗ | ⊗ |
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Yersinien* | ⊗ | ⊗ |
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Campylobacter* | ⊗ | ⊗ |
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EPEC* / EHEC* |
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Clostridium difficile |
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Plesio-/Aeromonas |
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Vibrio cholerae* |
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Viren |
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Adenovirus |
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Rotavirus* |
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Astrovirus |
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Norovirus* |
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Parasiten |
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Cryptosporidien* |
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Giardia lamblia* |
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Amöben* |
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Wurmeier |
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Wurmbestandteile |
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Pilze |
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Sprosspilze° |
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° müssen immer gesondert angefordert werden.
* Meldepflichtige Erreger laut Infektionsschutzgesetz, Ausnahmekennziffer 32006 in der Praxis-EDV vermerken
1) Bei Immunsuppression zusätzlich Mykobakterien, Sprosspilze, Protozoen, Mikrosporidien anfordern
2) TPER = alte Bezeichnung für »Typhus-Paratyphus-Enteritis-Ruhr«, beinhaltet die Untersuchung auf Salmonellen, Shigellen, Campylobacter, Yersinien und bei Kindern (bis 3 Jahren) auf EPEC / EHEC
Bei Verdacht auf bakteriell bedingte Lebensmittelintoxikation und -infektion durch Lebensmittelvergifter im engeren Sinne (Staphylococcus aureus, Clostridium perfringens, Bacillus cereus, Clostridium botulinum) bitte Rücksprache mit dem Labor halten.
»Arzt-Meldung« lt. § 6 des Infektionsschutzgesetzes beachten:
- Verdacht und Erkrankung an akuter Gastroenteritis und Lebensmittelintoxikation, wenn Beschäftigung Lebensmittelverkehr bzw. Gemeinschaftsküchen oder 2 oder mehr Erkrankungen in anzunehmendem Zusammenhang stehen»Labor-Meldung« lt. § 7 des Infektionsschutzgesetzes: unter folgendem Link finden Sie eine aktuelle Übersicht der meldepflichtigen Erreger » Meldepflichtige Nachweise von Krankheitserregern
Stuhlprobe
in ein Flachspühl-WC-Becken Stuhlprobe absetzen und inspizieren
sollte nur ein Tiefspül-WC-Becken zur Verfügung stehen, benutzen Sie bitte einen Stuhlfänger oder ein Steckbecken zum Absetzen der Stuhlprobe und inspizieren diese ebenfalls
falls Eiter, Schleimflocken oder Blut auf der Stuhlportion vorhanden sind, sollten diese gezielt mit dem Löffel des Versandgefäßes entnommen werden
als Versandgefäß benutzen Sie bitte das übliche Stuhlröhrchen
mehrere Stuhlproben (z. B. von 3 unterschiedlichen Darmentleerungen) erhöhen die Nachweisrate
Probenmenge:
bakteriologische Untersuchungen: mindestens walnussgroße Stuhlmenge
virologische Untersuchungen: mindestens walnussgroße Stuhlmenge pro Virus-Nachweis
parasitologische Untersuchungen: Stuhlgefäß mindestens zu einem Drittel gefüllt, 3 Stuhlproben empfohlen (Abstand 1 – 3 Tage)
Rektalabstriche
nur einsenden, wenn Stuhl nicht gewonnen werden kann
Tupfer bis hinter den Analschließmuskel einführen und dort mehrmals drehen. Tupfer mit aufgenommenen Material sofort in das Transportmedium einbringen
nur kulturelle, bakteriologische Diagnostik eingeschränkt möglich
virologische, parasitologische Untersuchungen und Toxinnachweise sind i. d. R. nicht möglich
Die Stuhlprobe sollte bis zur Abholung durch den Kurierfahrer im Kühlschrank aufbewahrt werden. Proben für die kulturelle Diagnostik sollten möglichst kurzfristig (spätestens nach 24 Std.) im Labor eintreffen.