Untersuchungsmaterial bei Verdacht auf Parasiten

Hinweise zur Entnahme von Stuhl bei Verdacht auf Darmparasiten

  • Aufgrund zeitlich schwankender Parasitenausscheidung ist die Untersuchung von 3 Stuhlproben empfohlen. Zeitlicher Abstand der Probennahme 1 – 3 Tage.

  • Ausreichend Material einsenden (ca. 5 g Stuhl, entspricht einem zu etwa einem Drittel gefüllten Stuhlröhrchen). Material für die Einsendung aus der weichen Fraktion des abgesetzten Stuhls entnehmen.

  • Transport: Versand von nativem Stuhl (möglichst innerhalb von 24 Std.), da fast alle Darmparasiten Dauerformen (Eier, Zysten) produzieren.

  • Bei Verdacht auf Oxyuren (Enterobius vermicularis) perianales Abklatschpräparat mit Hilfe eines Klarsichtklebestreifens anfertigen (Perianalbereich vorher nicht reinigen), Klebestreifen anschließend auf einem Objektträger fixieren.

Hinweise zur Blutentnahme bei Verdacht auf Blutparasiten

Der Ausschluss von Malaria ist bei Fieber nach Auslandsreisen in Malaria-gefährdete Gebiete erforderlich.

Malariaarten:

Parasit:

Malaria tropica

Plasmodium falciparum

Malaria tertiana

Plasmodium vivax

 

Plasmodium ovale

Malaria quartana

Plasmodium malariae

  • Differenzialdiagnose: Typhus, Amöbenleberabszess, Dengue-Fieber, systemische Leishmaniose, Babesiose

  • Labordiagnose: mikroskopischer Nachweis der Parasiten im peripheren Blut

  • Untersuchungsmaterial: EDTA-Blut, Anfertigen eines Blutausstriches und eines sog. »Dicken Tropfens« erfolgt im Labor; Mitbestimmung der Thrombozyten (kleines Blutbild) und LDH sinnvoll (zusätzlich Serum-Monovette abnehmen)

  • Ein einmaliger negativer mikroskopischer Untersuchungsbefund schließt eine Malaria nicht aus, da die Parasitämie beim Entwicklungszyklus der Plasmodien erhebliche Schwankungen von Tag zu Tag aufweisen kann. Bei entsprechendem klinischen Verdacht (»Tropenanamnese«, klinische Symptomatik, z. B. Fieber, Durchfälle, Erbrechen, Eintrübung, Somnolenz, Koma, Schocksymptomatik) ist zum Ausschluss/Nachweis einer Parasitämie eine kurzfristige Kontrolluntersuchung (ggf. alle 12 Std. über mehrere Tage) erforderlich.

Hinweise zur Uringewinnung bei Verdacht auf Bilharziose

  • bei Verdacht auf Bilharziose (Schistosomose), Hämaturie, Proteinurie; häufiger Harndrang

  • Patienten nach Aufenthalt in Endemiegebieten von Schistosoma haematobium mit beschriebener Symptomatik

  • ca. 30 ml Urin (letzte Fraktion), dunkel und gekühlt transportieren

  • Entnahme zwischen 10:00 und 14:00 Uhr und nach größerer körperlicher Anstrengung (z. B. Treppen steigen u. ä.) optimal

  • da die Eiausscheidung sehr variieren kann, sollte die Urinuntersuchung ggf. mehrfach durchgeführt werden

  • Patient sollte angehalten werden, auch den letzten Urintropfen aufzufangen.

  • Untersuchung schnellstmöglich durchführen (bis 2 h nach Entnahme)

  • nach längerer Transportzeit Befund unter Vorbehalt